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Von Ralf Keinath - Autor
veröffentlicht am 03.09.2021 09:22 Uhr, Bildquelle Petter Groh, Mainz
Merkurist: Herr Ebling, mit dem Projekt „Heilige Makrele“ soll im Zollhafen ein großes Naturschwimmbad entstehen. Halten Sie das für ein realistisches Projekt und finden Sie es denn prinzipiell gut?
Ebling: Ja, ich finde das gut. Ich habe mit Herrn Kiefer – dessen Idee das ist – auch schon zweimal gesprochen. Es ist fantastisch zu sehen, mit welcher Energie er diese Idee verfolgt und befeuert. Bisher gibt es noch viele Fragen, die ein solches Projekt gerade auch aus behördlicher Sicht aufwirft. Nicht weil wir Spielverderber sind, sondern weil wir wissen, dass es um einen Interessensausgleich geht. Dort wo Wasserspiel ist, ist auch Emission, dazu die Frage nach der Wasserqualität. Das muss noch geklärt werden.
Dennoch halte ich das Projekt nicht für unrealistisch. Wir sind so verblieben, dass Herr Kiefer eine Art Machbarkeitsstudie erarbeitet und auf Basis dessen werden wir uns dann vertiefter den offenen Fragen widmen. Insgesamt sind die Hürden nicht gerade klein – schließlich läge das Schwimmbad mitten in einem Wohngebiet, da müsste man zum Beispiel über Öffnungszeiten oder die Frage von Zugängen reden.
Die generelle Idee, den Rhein und das Rheinwasser für die Mainzer erlebbar zu machen, finde ich gut.
Unabhängig von diesem Projekt: Braucht Mainz so oder so noch ein weiteres Schwimmbad?
Auch wenn es schwer zu realisieren ist: Wir haben den Rhein vor der Tür und ich finde schon, dass wir uns ein Stück von diesem Fluss erschließen sollten, damit er erlebbar bleibt. Das könnte etwas wie das eben genannte Projekt oder ein Rheinschwimmbad sein oder ein Wasserspielplatz am Winterhafen. Das dürfen wir als Idee nicht aus den Augen verlieren. Der Rhein ist ein zauberhafter Fluss und es geht darum, das weiterzutragen, was für die ältere Generation von Mainzern noch selbstverständlich war: im Rhein das Schwimmen zu lernen. Das ist nicht eins zu eins umsetzbar, denn dafür ist das Gewässer inzwischen zu gefährlich. Aber das Rheinwasser in sicherem Umfang erleben zu können, davon will ich nicht weg.
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